Klinik / Operationen

OP-Tisch

Manchmal ist eine Operation entweder nicht zu umgehen oder zumindest zu empfehlen. Viele Eingriffe kann ich selbst durchführen oder ich überweise an einen von Ihnen gewünschten Operateur. Häufige und umschriebene Interventionen wie das Entfernen der Rachenmandel (im Volksmund „Polypen“ genannt), das Legen von Paukenröhrchen, das Einrichten eines gebrochenen Nasenbeins, die unblutige Verkleinerung der unteren Nasenmuscheln mit Radiofrequenz oder die Entfernung von Hautveränderungen im Gesicht führe ich im Ambulanten OP-Zentrum des Ärztehauses Rosengarten durch.

Operationen, die einen stationären Aufenthalt erfordern, erfolgen im Asklepios-Krankenhaus Altona und der Hafenklinik Hamburg. Hierzu gehören zum Beispiel die Entfernung der Gaumenmandeln, Korrekturen der Nasenscheidewand, die Entfernung von Lymphknoten aus diagnostischen Gründen, Operationen der Unterkieferspeicheldrüse und gutartiger Kehlkopfveränderungen.

Besondere Schwerpunkte meiner operativen Tätigkeit sind die Chirurgie der Nasennebenhöhlen und des Mittelohrs.

Eingriffe, die ich aufgrund einer zu geringen Häufigkeit der Erkrankung nur selten durchführen würde oder die aufgrund des Umfangs des Eingriffs eine aufwendige postoperative Betreuung erfordern (z.B. Tumoroperationen, Cochlea Implantate, Steigbügeloperationen), überweise ich an geeignete Operateure großer HNO-Kliniken.

Im Fall einer notwendigen Operation bespreche ich mit Ihnen ausführlich Chancen und Risiken des Eingriffs und helfe Ihnen bei der Auswahl eines geeigneten Krankenhauses.



Nasennebenhöhlen

CHRONISCHE ERKRANKUNGEN DER NASENNEBENHÖHLEN UND CHIRURGIE DER NASENNEBENHÖHLEN


https://www.olymp.com/de_de/Hemden/OLYMP-Level-Five/body-fit/New-York-Kent/Schwarz/p/20937468Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung ist eine entzündliche Erkrankung der Schleimhaut der Nasennebenhöhlen mit einer Symptomatik von mehr als 12 Wochen oder mehr als 4 Episoden pro Jahr mit Restsymptomatik zwischen den Erkrankungsschüben. Die Diagnose stützt sich auf die Krankengeschichte, die HNO-Untersuchung und insbesondere die Nasenendoskopie und die Analyse einer Computertomographie (CT) der Nasennebenhöhlen.

Computertomographie Chronisch-nicht-polypöse Sinusitis
Computertomographie Chronisch-polypöse Sinusitis
Nasenendoskopie chronisch-polypöse Sinusitis mittlerer Nasengang

Die Hauptkomplikationen der chronischen Sinusitis sind das Übergreifen der Entzündung auf die Augenhöhle und Hirnhautentzündungen. Beide Entwicklungen erfolgen eine stationäre Behandlung und abhängig vom Schweregrad und den Begleitumständen ggf. eine sofortige operative Sanierung.

Eine chronische oder beginnend chronische Nasennebenhöhlenentzündung erfordert deshalb eine engagierte medikamentöse Behandlung. Prädisponierende Faktoren wie eine Allergie oder eine Intoleranz gegen Acetylsalicylsäure (z.B Aspirin) müssen gezielt behandelt werden. Eine Vielzahl von Behandlungen ist möglich und üblich, aber eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung besitzen nur die Gabe von Cortison als Tablette, Spritze oder Nasenspray, die Langzeitgabe von Antibiotika und die Spülung der Nasennebenhöhlen mit hypertoner Kochsalzlösung.

Versagen diese Therapieversuche, muss über eine operative Therapie nachgedacht werden. Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts war das allgemein anerkannte Prinzip der Operation die komplette Entfernung der Schleimhaut aus den betroffenen Nasennebenhöhlen mit einem Zugang über den Mundvorhof (Kieferhöhle) oder einen Augenbrauenrandschnitt (Siebbein und Stirnhöhle). Heute stehen uns Endoskopie, Navigation, Ballon-Dilatation und im Forschungslabor bereits die PC-Simulation zur Verfügung.  

Stirnhöhlezugang 12 Wochen nach OP

Die Chronische Rhinosinusitis stellt eine Schleimhauterkrankung dar, die durch das „Messer“ (die Zange) des Chirurgen nur bedingt geheilt wird. Die heute gebräuchliche minimalinvasive Chirurgie über die natürlichen Nasenöffnungen dient deshalb der gezielten Beseitigung von Engstellen, der Wiederherstellung der Selbstreinigung der Schleimhaut durch die Flimmerhärchen und der Belüftung der Nasennebenhöhlen.

Unabdingbarer Bestandteil einer Operation ist die Nachbehandlung, idealerweise durch den Operateur. Krusten müssen regelmäßig abtragen werden, drohende Verwachsungen vor Entstehung gelöst werden. Die langfristige Nachkontrolle in der Sprechstunde ist essentiell.

Wenn Sie an einer chronischen Sinusitis leiden, können wir die in Frage kommenden Behandlungen ausführlich und individuell in meiner Sprechstunde erörtern.





Mittelohrchirurgie

CHRONISCHE MITTEOHRENTZÜNDUNG UND CHIRURGIE DES MITTELOHRS

Eine chronische Mittelohrentzündung ist eine andauernde Entzündung des Mittelohres mit bleibender Trommelfellperforation, manchmal, jedoch nicht immer bestehen eitriger Ausfluss und/ oder eine Schrinzipiell sind zwei Formen zu unterscheiden.


CHRONISCHE KNOCHENEITERUNG (CHOLESTEATOM, CHRONISCH-EPITYMPANALE OTITIS MEDIA)

Bei dieser Form besteht eine knochenzerstörende Entzündung, die sich mit der Karies beim Zahn vergleichen lässt. In Folge dieser Entzündung wird der das Mittelohr umhüllende Knochen, das sog. Felsenbein langsam zerstört. Das entzündliche Sekret ist in der Regel mit einem üblen Geruch behaftet. Durch die Knochenzerstörung sind der im Knochen eingebettete Gesichtsnerv (Gesichtslähmung), das Hör- und Gleichgewichtsorgan (Ertaubung/ Schwindel) und das über dem Felsenbein liegende Gehirn (Hirnhautentzündung) bedroht. Die Erkrankung muss in jedem Fall chirurgisch saniert werden.


CHRONISCHE SCHLEIMHAUTEITERUNG (CHRONISCH-MESOTYMPANALE OTITIS MEDIA)

Hier besteht „lediglich“ ein Loch im Trommelfell, durch das jedoch immer wieder Keime in das sonst weit im Schädel liegende und durch die Natur intelligent geschützte Sinnesorgan eindringen. In der Folge kann es zu einer langsamen Verschlechterung der Leistung des Innenohrs, des eigentlichen Sensors kommen. Hier ist eine operative Sanierung zu empfehlen. Bei feuchten Ohren mit Trommelfelldefekt ist die Mittelohroperation notwendige Voraussetzung, wenn ein Hörgerät getragen werden soll.




Schematische Abbildung eines Ohres

PRINZIP EINER MITTELOHROPERATION

Grundprinzip des Eingriffs ist die Entfernung des entzündeten Knochens (Cholesteatom), der Verschluss des Trommelfells und der Wiederaufbau der Schallübertragung (Tympanoplastik). In fortgeschrittenen Fällen muss der entzündete Anteil des Felsenbeins über einen Schnitt hinter dem Ohr entfernt werden (Mastoidektomie). Im Fall der weitaus häufigeren Schleimhauteiterung wird das Trommelfell im entzündungsfreien Intervall verschlossen. Der Patient nutzt für das Hören und die Schallübertragung entweder die natürliche und nur wenig beschädigte Gehörknöchelchenkette (Typ I) oder es ist ein Neuaufbau der Gehörknöchelchenkette mit Implantaten oder Transplantaten erforderlich (Tympanoplastik Typ II/ III). Manchmal ist ein Aufbau der Schallleitung aufgrund der massiven Entzündung erst im Intervall möglich (Tympanoplastik ohne Höraufbau).

GESTÖRTE BELÜFTUNG DES MITTELOHRS

Das Mittelohr wird über die Nase, den Nasenrachen und die Mittelohrtrompete (Tuba auditiva) belüftet. Für den langfristigen Erfolg einer Mittelohroperation ist manchmal die vorherige Sanierung einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung oder einer massiven Nasenscheidewandverbiegung sinnvoll. Ein neues und viel versprechendes Verfahren ist die Dehnung der Ohrtrompete (Tubendilatation).

Im Fall des Vorliegens einer chronischen Mittelohrentzündung werde ich die Möglichkeit, die Chancen und die Risiken einer Mittelohroperation ausführlich mit Ihnen besprechen.